07.12.2009
Hermsdorf. (ep) Patzer bleiben in keinem Spiel aus, aber ein Lapsus ärgerte die Behringen/Sonneborner nach der 22:35-Schlappe beim Tabellenführer am Samstag ganz besonders. "Gerade als wir uns auf 13:14 herangekämpft hatten und die Hermsdorfer Zuschauer schon unruhig wurden, unterlief uns ein Wechselfehler,", schilderte T&C-Co-Trainer Hilmar Albrecht die ominöse Szene. In Unterzahl geriet der Außenseiter aus der Bahn und in den verbleibenden vier Minuten vor der Pause noch mit 13:18 in Rückstand.
Statt weihnachtliche Klänge klang Hardrock am Samstag aus der Hermsdorfer Sporthalle. Die vier Youngster der "The Stereo Monkeys" heizten den 500 Zuschauern schon vor dem Spiel mächtig ein. Die Stimmung übertrug sich dann auch eins zu eins auf die Partie. Der "Holzlandexpress" nahm ohne Vorwarnung Volldampf auf. Bevor der Behringen/Sonneborner Regionalzug aus dem Bahnhof rollte, stand es bereits 8:1. Lokstandführer Ferenc Bergner dirigierte als Spielmacher seine Gesellen, brachte sie in aussichtsreiche Wurfposition. Behringens Coach Zdeno Vanek pfiff zum Halt, zückte die Grüne Karte. Fortan legte auch seine Heizerbrigade mehr Kohlen in den Kessel, während der Favorit urplötzlich viele Fahrkarten verkaufte. Der für Münch ins Tor gekommene Sven Peterson steigerte sich zusehends. Behringen pirschte sich Tor um Tor heran. "In dieser Phase haben wir richtig guten Handball gespielt", lobte Albrecht. Martin Borovka verkürzte auf 14:12. Logisch, dass nun auch der Hermsdorfer Zugschaffner die Fahrt unterbrach. Nach dem einminütigen Zwangsstopp tat sich beim Favoriten noch nicht viel. Im Gegenteil, Behringen gelang sogar der 13:14-Anschluss (26.). Es folgte die eingangs geschilderte Szene, die Hermsdorf aus dem Trancezustand zurückholte. Volle Dampf auf dem Kessel und die Post ging wieder im Eilzugtempo ab. Außerdem hatte Hermsdorf den Kesselwächter, sprich den Schlussmann gewechselt. Nedved kaufte den Gästen mit großartigen Paraden den Schneid ab.
Es hieß einrücken in den "Mitropa"-Wagen. Kurz durchschnaufen, doch ehe Behringer nach Wiederbeginn ins Rollen kamen, war das erfolglose Ende der Fahrt besiegelt. Auch weil das Kampfgericht zu Beginn der zweiten Hälfte schon wieder einen "Schwarzfahrer" ausgemacht haben will. Der zweite Wechselfehler schob den Gast endgültig aufs Abstellgleis. Hermsdorf hatte seine Nachwuchsheizer gebracht, die weiter fleißig Kohlen nachlegten und mit fünf Treffern in Folge für die 23:13-Führung sorgten (35.). Die Stimmung im Hermsdorfer Abteil wurde immer besser, da der T&C längst vom Zug abgekoppelt schien. In 20 Minuten nach der Pause, als den Gästen das Wurfpech an den Händen klebte, konnte nur dreimal der Ball im gegnerischen Gehäuse untergebracht werden (30:16/50.). Erst kurz vor Zielankunft erhöhten auch die Behringer nochmal das Tempo. Die Verspätung war damit freilich nur noch unwesentlich zu korrigieren.
SV Hermsdorf: Nedved (22 - 51 Minute) und Liebelt (1-21 und 52 bis 60 Minute), Kohlenwerfer: Opel(0); Högl (2/1); Grützbach (8); Werrmann (1/0); Riedel (6); Bergner (5/1), Parybyk (1); Heilwagen (3); Steinbach (2); Rust (5/1) T&C Behringen/Sonneborn: Münch, Peterson - Borovka 4, Blaß 2, Schenk 1, Brachmann 4, Kohls 3, Ehrhardt, Voigtritter 3, Stehmann, K. Albrecht 1, Moratschke 4.
Siebenmeter: SVH 3/2 - T&C: 7/4 Zeitstrafen: SVH 5 (3x2 Minuten T. Högl), T&C: 8 SR: K. Klich / L. Pfefferkorn
Weitere Informationen: www.tlz.de