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Zurück in die Zukunft

10.09.2009

Behringen. (ep) Trainer Zdenek Vanek ist wieder da, Torjäger Christopher Kohls ebenfalls. "Willkommen zurück", hieß es unter der Woche, als der SV Town & Country Behringen/Sonneborn im Hütscherodaer "Herrenhaus" beim Sponsorenstammtisch seine Oberligamannschaft für die Saison 2009/10 präsentierte.

Vor allem die beiden Heimkehrer sorgen beim T&C für viel Zuversicht. "Unser Ziel ist ein einstelliger Platz", sagt Hilmar Albrecht, der wieder ins zweite Glied rückte und als Co-Trainer fungiert. Im Aufstiegsjahr (2007/08) hatte der T&C mit dem Gespann Vanek/Albrecht als 12. den Klassenerhalt geschafft. Ein Trumpf dabei war "Konter-König" Kohls, der nahezu ein Drittel aller Behringer Treffer warf. Während Kohls dann in Goldbach nicht wirklich glücklich wurde, erreichte sein Ex-Team vorige Saison Rang 11 - "sogar punktgleich mit dem ThSV Eisenach II", wie Albrecht stolz anfügt. Nun sollen der nächste Schritt der kontinuierlichen Entwicklung und eine Spielzeit jenseits der Abstiegszone folgen.

Für Vanek (41) hat die Rückkehr natürlich eine bittere Vorgeschichte. Als er den T&C im Sommer 2008 verließ, hatte er die einmalige Chance, als Coach in der 1. Liga Fuß zu fassen. Doch was er beim Stralsunder HV erlebte, war kein Traum, sondern eine Katastrophensaison mit finanziellen Nöten, Spieler-Zwangsverkäufen und deftigen Schlappen. "Das vergangene Jahr", sagt Vanek, "war für mich eine extreme Erfahrung." Der 168fache tschechische Nationalspieler hätte es sich leichtmachen und einfach die Brocken hinwerfen können. Doch er kämpfte - letztlich vergeblich. Mit der Insolvenz seines Arbeitgebers, dem Lizenzentzug und dem damit verbundenen Absturz in die Oberliga war Vanek von heute auf morgen seinen Job als Trainer des Stralsunder HV los.

Seit 1992 spielte der 2-Meter-Hüne in Deutschland bei verschiedenen Klubs (u. a. 1997 Aufstieg mit dem ThSV Eisenach), ehe er 2003 in Duderstadt seine Trainerkarriere begann. Da nach dem Stralsunder Kollaps Angebote aus der 1. oder 2. Liga ausblieben und Vanek ohnehin längst in Eisenach sesshaft geworden ist, lag der zweite Anlauf in Behringen nah. Allerdings heißen die Gegner nun nicht mehr Flensburg oder THW Kiel, sondern Könitz und Ziegelheim. Dennoch freut er sich auf die Arbeit beim Oberligisten. Vanek: "Die Chemie in der Mannschaft stimmt und auch das Umfeld passt." Nur wird er mit Schützlingen nicht mehr Tschechisch reden können. Auf die Dienste von Vaneks Landsleuten Jindrich Kulhavy und Michal Kovar verzichten die Behringen/Sonneborner künftig - aus finanziellen Gründen und weil das Aufgebot auch so stark genug für den anvisierten einstelligen Platz sei. Denn neben Christopher Kohls kamen mit Jens Moratschke (ebenfalls Goldbach/Hochheim) und Martin Borowka (Wutha-Farnroda) noch zwei Verstärkungen. Zudem sollen auch einige A-Jugendliche peu a peu ans Oberligateam herangeführt werden, wenngleich die Talente, so Vanek, "körperlich noch zulegen müssen". Die Entwicklung im Nachwuchs ist erfreulich. Als einer von wenigen Vereinen in Thüringen hat der T&C alle Jungen-Altersklassen besetzt und auch drei Mädchenteams im Wettspielbetrieb.
Zum Auftakt empfängt das Vanek-Team am morgigen Samstag den Sonneberger HV. Zu erwarten ist wie in allen bisherigen Aufeinandertreffen ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Gastgeber aber unterstreichen wollen, dass sie mit dem eigenen Anhang im Rücken jeden aus der Staffel schlagen können. Es wäre ein idealer Start. Und das richtige Willkommensgeschenk für Heimkehrer Zdenek Vanek.

10.09.2009 Von Mike El Antaki

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Vereinschef Sandro Werner mit Trainer Zdenek Vanek sowie den Neuzugängen (hinten v. l.) Jens Moratschke, Christopher Kohls und Martin Borowka. Foto: lan
10.09.2009 Von Mike El Antaki

Weitere Informationen: www.tlz.de