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21.12.2009
Die Ziegelheimer Handballer haben eine der unangenehmsten Auswärtssaufgaben gemeistert und kletterten auf Rang drei der Tabelle. Damit stehen die LSV-Männer erstmals in dieser Saison auf einem Aufstiegsplatz, denn nach gegenwärtiger Situation wären die ersten drei Mannschaften von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für die neue Mitteldeutsche Liga qualifiziert.
Zu diesem vorweihnachtlichen Geschenk war es jedoch ein schwieriger Weg. In Behringen ist die Anwendung der im Handball üblichen Haftmittel nach wie vor konsequent verboten. Daher spielt dort auch niemand gern und gut. Die Ziegelheimer hatten zwei Wochen lang kleberfrei trainiert, doch so richtig zu Rande kamen sie mit dem schlüpfrigen Spielgerät nicht. Torjäger David Heinig traf zum ersten und einzigen Mal aus dem Rückraum nach über 50 Minuten. Das allein spricht Bände. Es war allerdings der entscheidende Ball zur 23:19-Führung.
„Eine starke Abwehr und schnelle Gegenstöße“ hatten die LSV-Trainer als Erfolgsrezept herausgegeben, welches vor allem in den Endphasen der jeweiligen Halbzeiten perfekt funktionierte und das Gestocher davor vergessen machte.
Ziegelheim, ohne die krankheitsbedingt fehlenden Ralf Reusch und Steve Rüger, begann zu verhalten im Angriff. Die Unsicherheit war zu spüren, die Würfe Richtung Tor „verhungerten“. Zumindest hielt der Deckungsverband und Keeper Torsten Urwank. Dennoch lagen die Gäste nach 18 Minuten mit 3:6 hinten. Die Hausherren bauten ihren Vorsprung gegen die bis dahin völlig ungefährlich wirkenden Ziegelheimer sogar auf 8:4 aus (21.). Die Wende vor der Pause leitete wahrscheinlich der für einen Strafwurf eingewechselte Keeper Marcel Schmidt ein. Der 18-jährige parierte den Siebenmeter. Es folgten bis zur Pause sechs Treffer in Folge. Fast schon etwas unerwartet, überrollten die Ziegelheimer die Gastgeber. Denen gelang in den acht Minuten vor dem Halbzeitpfiff kein Tor mehr. Das Bild hatte sich binnen weniger Minuten gewandelt. Nun war plötzlich Ziegelheim Herr im Hause.
„Im letzten Jahr lagen wir zur Pause 9:14 hinten. Diesmal haben wir schon nach 25 Minuten die Kurve gekriegt“, unterstrich Karsten Knöfler die Hoffnung auf einen erneuten Auswärtssieg in Behringen.
Doch besser aus der Kabine kamen die Gastgeber. Die markierten drei Tore in Folge und lagen 11:10 vorn (37.). Dann erst tauten die Ziegelheimer etwas auf, ließen den Ball besser laufen. Eine starke Partie im zweiten Durchgang lieferte Marcel Jahn. Der Linksaußen machte über ein Drittel der LSV-Treffer nach dem Seitenwechsel. Als Ziegelheim schließlich nach 49 Minuten die eigene Führung auf 18:14 ausgebaut hatte, sollte eigentlich nichts mehr schief gehen. Tat es aber fast. Der LSV vergeigte eine Überzahl, lief sich im Angriff fest und kassierte einfache Gegentore. Plötzlich hatten die Behringer nur vier Minuten später zum 18:18 ausgeglichen (53.). Auszeit LSV. „Ich wusste nicht recht, ob ich die Spieler jetzt zusammenfalten oder behutsamere Worte wählen sollte“ so Knöfler. Er entschied sich für die letztere Variante. Eine Minute später führten die Ziegelheimer wieder mit 20:18. Jetzt steigerte sich Urwank im Kasten noch einmal und die Abwehr war wieder wach. Zweimal holten sich die Gäste die Bälle und machten mit schnellen Gegenstößen den Auswärtssieg perfekt (22:19, 59.). „Es war klar, dass das heute nichts für Ästheten wird. Hier zählten zwei Punkte, mehr nicht“, meinte Andreas Dennstedt erleichtert nach dem Spiel.
LSV: Urwank, Schmidt; Godlinski, D. Heinig (7/3), Luding, A. Heinig (3), Moritz (5/3),Wunderlich (1), Kley (2), Kühnert (1), M. Jahn (5)
Strafminuten: SV 6; LSV 6 7m: SV 7/6; LSV 8/6
Schiedsrichterinnen: Lange / Schieferdecker (Jena / Gera)
Weitere Informationen: http://www.lsv–ziegelheim.de