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Ein tolles Ergebnis in den Nikolausstiefel gelegt

06.12.2009

Statt Weihnachtliche Klänge klang Hardrock aus dem Anbau der Hermsdorfer Sporthalle. Die vier Youngsters der „The Stereo Monkeys“ heizten der vorrangig jungendlichen Fangemeinde schon vor dem Spiel mächtig ein.
Die Stimmung übertrug sich dann auch eins zu eins auf die große Bahnhofshalle.
Der Holzlandexpress powerte ohne Vorwarnung die ersten neun Minuten durch die Prärie. Eh sich der Behringer Regionalzug so richtig versah, stand es bereits 8:1. Mit toller Blockarbeit und einem in der Anfangsphase bestens aufgelegte Pierre Liebelt im Tor, ging es mit erster und zweiter Welle im Eilzugtempo vor des Gegners Tor. Die Entschlossenheit im Abschluss war jedem anzumerken. Behrings Coach Vanek zückte die Grüne Karte, um die Spielfreude des Gastgebers etwas einzubremsen. Zusätzlich baute er mit dem Dreier Th. Blaß vorn einen Bremsklotz auf, der sehr unorthodox und manchmal mehr als ruppig die Holzlandlok zum stehen bringen sollte.
Der Dampf auf dem Kessel des Hermsdorfer Zuges war immer noch hoch. Lokstandführer Ferenc Bergner dirigierte seine Gesellen, brachte sie in aussichtsreiche Wurfposition aber irgendwie war jetzt der Wurm drin. Entweder hatte man zu wenige Kohlestaub an den Händen oder die runde Kohle wurde ins Nirwana geworfen. Die Gäste pirschten sich mit einfachen Würfen und drei Kontertoren schrittweise heran. Auch zeigte die Heizerbrigade auf dem Tender nicht mehr die gewohnte Umsicht. Logische, das der Hermsdorfer Zugschaffner nun zum Halt pfiff, um die Fahrkarten auszuwerten. Möglich auch, dass zu viel Ohropax bei seinen Zöglingen in den Ohren waren.
Auch nach der einminütigen Zwangspause, mit frischem Wasser auf dem Kessel, tat sich noch nicht viel. Im Gegenteil, der Rhythmus war etwas weg (14:13), das Wasser musste erst wieder zum Kochen gebracht werden, um mit neuem Dampf durchzustarten. Trotzdem hatten die zuschauenden Gäste auf den harten Holzbänken nie den Eindruck, dass die Fahrt kein gutes Ende nehmen würde. Rhythmisch mit Stakkatoklatschen munterte man die Expressbrigade wieder auf.
Der kurzzeitige Trancezustand hatte nach der 25. Minute ein Ende. Voller Dampf auf dem Kessel und die Post ging wieder im Eilzugtempo ab. Außerdem hatte Hermsdorfs Schaffner, den Kesselwächter gewechselt. Dieser verhinderte mit großartigen Paraden, dass die heiße Kohle nicht im falschen Kessel landete. Hatte man in den letzten 15 Minuten zu viele lose Fahrkarten, konnte man bis zum Wendepunkt noch fünf gültige knipsen (18:13).
Es hieß einrücken in den „Mitropa“ Wagen. Kurz durchschnaufen, die Brandwunden lecken, wieder rechtzeitig Wasser nachtanken, die Kohlen schüren, damit für die zweite Etappe wieder rechtzeitig Dampf auf dem Kessel kommt.
Hermsdorfs Schaffner nebst Adjutant beorderten nun die Nachwuchsheizer mit zum Rapport.
Die Jungs liefen die ersten fünf Minuten des zweiten Fahrabschnittes wie auf heißen Kohlen. Ehe sich die Gäste versahen, hatten die Expressler in Folge fünf Mal geknipst (23:13).
Die Stimmung auf den Mannschaftsbänken wurde immer besser. Die Heizerbrigade fing nun an, mit der Kohle zu jonglieren. Kreisheizer Manuel Rust konnte das wohl am Besten.
Nachdem er schon die dreihundertste Kohle der Saison für den Holzlandexpresse in der 3 mal 2 Meter großen Ofenklappe versenkte, lies er auch beim folgendem Punktwerfen das Eierbrikett in den Kasten flippern. Die zuschauenden Gäste fühlten sich köstlich amüsiert und unterhalten.
Unsanft wurde Hilfsheizer Tobias Högl in der 52. Minute vom Führerstand gestoßen. Es sollte sich angewöhnen, ob nun berechtigt oder unberechtigt, für solche Fälle immer seine Klappe zu schließen. Der Aufschlag neben dem Zug, auf dem Abstellgleis, war für den Rest der Wegstrecke aber bedeutungslos. Er wurde nach dem Zieleinlauf schnell wieder angekoppelt.
Vier Minuten in Einfache bzw. auch noch in Doppelter Unterzahl für die einheimische Heizerbrigade, ließen den Behringer Personenzug leicht aufkommen. Sie Kohlten etwas auf, konnten aber den Zieleinlauf nur unwesentlich beeinflussen. Ihr Manko war, dass sie in 20 Minuten nur drei Kohlen erfolgreich versenken konnten (30:16 nach 50 Minuten).
Die zuschauenden Fahrgäste dankten dem Expresspersonal für die teilweise glanzvolle Vorführung und stimmten sich schon gedanklich auf die nächsten Etappenziele ein.
Zur Expressbrigade gehörten:
Nedved (22 – 51 Minute) und Liebelt (1-21 und 52 bis 60 Minute)
Kohlenwerfer: Opel(0); Högl (2/1); Grützbach (8); Werrmann (1/0); Riedel (6); Bergner (5/1)
Parybyk (1); Heilwagen (3); Steinbach (2); Rust (5/1)
Siebenmeter: SVH 4/3 T&C: 7/4
Zeitstrafen: SVH 5 (3x2 Minuten T. Högl) T&C: 8
Schiedsrichter: K. Klich / L. Pfefferkorn

Weitere Informationen: http://netzwerk7.de/handball/showtopic.php?threadid=1480