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04.11.2012
Nach der Auswärtsniederlage in Behringen/Sonneborn liegen die Männer der HSG Werratal mit sieben Punkten derzeit nur auf einem enttäuschenden 11. Platz in der Handball-Thüringenliga.
Breitungen – Die Erwartungen waren vor dem Beginn der Saison im Werrataler Umfeld sehr groß. Der neue Trainer Gerd Stefanowsky hatte unter anderem auch seinen Vertrag unterschrieben, weil die HSG mit Andre Ahrens, Johannes Trommer und Stephan Harseim seine Wunschspieler geholt hatte. Mit denen war er 2010 als Trainer in die Mitteldeutsche-Handball-Oberliga aufgestiegen. Hinzu kam Phillip Emmelmann, der mit dem ThSV Eisenach bereits in der zweiten Liga Erfahrungen sammelte. Auch Teile des bereits vorhandenen Spielerstammes der HSG um Kapitän Daniel Hellwig und Adrian Wendlandt haben schon höherklassig gespielt. Auch noch einen Tag nach dem Spiel in Behringen war Stefanowsky daher seine Enttäuschung anzumerken.
Herr Stefanowsky, was ist am Wochenende schiefgelaufen?
Gerd Stefanowsky: Es waren für uns widrige Bedingungen. Wir konnten nicht wie gewohnt mit Klebemitteln spielen. Der Gastgeber allerdings auch nicht, so dass wir uns letztendlich an die eigene Nase fassen müssen. Wir haben verloren, weil unsere Chancenverwertung einfach schlecht war. Allein in der ersten Halbzeit haben wir vier hundertprozentige Möglichkeiten, darunter zwei Siebenmeter, nicht genutzt. Die Endkampfgestaltung war schlecht. Letztlich wäre ein Unentschieden gerecht, gewesen, aber so stehen wir abermals mit leeren Händen da.
Worin sehen sie die Ursachen, dass es nicht wie gewünscht läuft?
Die sind vielfältig. Ich erwarte von Spielern, die schon in höheren Klassen aktiv waren, mehr Cleverness, nicht nur in der Endphase. Für mich ist es ein Rätsel, dass die Mannschaft nicht in der Lage ist, einfache Spielkonzepte umzusetzen. Weder gelingt es uns, den Kreisläufer ins Spiel zu bringen, noch wird im Aufbauspiel der freie Mann in Position gebracht. Auch unser Konterspiel stimmt nicht. In Behringen konnten wir keines dieser leichten Tore erzielen.
Was soll kurzfristig verändert werden?
Ich erwarte von den Leistungsträgern wie Emmelmann, Ahrens, Wendland oder Kapitän Hellwig mehr Verantwortungsbewusstsein, Konzentration, Leistungsbereitschaft und Engagement für die Sache. Dabei werde ich alles hinterfragen, auch mich selbst. Ich betreibe viel Aufwand und erwarte Ergebnisse. Über mögliche Konsequenzen denke ich nach. Das Führungsteam um Kay Gehri und Thomas Beyer arbeitet mit so viel Herzblut im Hintergrund und macht so gut wie alles für die Mannschaft möglich. Diese Männer dürfen keine böse Überraschung erleben.
Die „Hornets“ aus Gotha, neben ihrer Mannschaft Aufstiegsfavorit, haben mit dem Unentschieden beim Aufsteiger in Großschwabhausen erst einmal „geschwächelt“ und bereits acht Punkte Vorsprung. Wie sehen Sie die aktuelle Situation?
Wir wollten uns in dieser Saison als ambitioniertes Team präsentieren. Aktuell sage ich es ganz deutlich: Wir sollten nicht nach oben schauen, sondern den Blick nach unten nicht vergessen. Es besteht die Möglichkeit, dass in diesem Jahr bis zu sechs von 14 Mannschaften absteigen. Mit dieser Tatsache befinden wir uns mitten im Abstiegskampf. Das ist offensichtlich nicht allen bewusst.
Interview: Thomas Dröge
Weitere Informationen: http://www.hsg–werratal05.de