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14.04.2012
Sportangebot auf dem Land
Rainer Osmann und Thomas Dröge steigen als Sport- und Jugendkoordinatoren beim SV Behringen/Sonneborn ein.
A-Lizenz-Trainer wollen nicht mehr auf der Bank sitzen und stellen ihre Erfahrung in den Dienst des Breitensports
Von Hans-Jürgen Kehr
Behringen. Gestern Abend Training für die D- und E-Jugend des SV Behringen/Sonneborn in der Hainichhalle Behringen. Enrico Schack und Tino Ernst laufen schon etwas aufgeregt auf und ab, denn es hat sich prominenter Besuch angekündigt. Der wird jetzt öfter beim Training dabei sein, sagt Schack, als er Rainer Osmann und Thomas Dröge vorstellt.
Beide haben die Vergangenheit hinter sich gelassen, eine dynamische und tolle Zeit auch in Eisenach gemeinsam verlebt und sich als Freunde schätzen gelernt, auch in Zeiten, wo nicht alles rund lief. Dröge brachte Bundesligaerfahrung aus Suhl mit, war nach 2005 Teammanager des Bundesligisten Dormagen. Osmann, der in Eisenach geboren wurde und seitdem auch dort zu Hause ist, führte den ThSV in die 1. Bundesliga, trainierte danach Oesterreichs Männer- und Deutschlands Frauen-Nationalmannschaften. Und beide haben nun dem Wunsch der Vereinsführung um Jürgen Dawo zugestimmt, etwas für den Verein bewegen zu wollen. „Wir wünschen uns, dass sie fachliche Ideen reinbringen, dass die Kinder Spaß haben am Handball“, sagt Dawo, der mittlerweile 14 Mannschaften im Spielbetrieb hat und 20 Übungsleiter, die eine engagierte eherenamtliche Arbeit leisten, aber denen oft die fachliche Kompetenz fehle und auch meist die Zeit, eine Trainerausbildung von heute auf morgen zu machen.
Und genau da liege der Ansatz, warum die Vereinsführung diesen Weg gehen will, „das Einverständnis der Übungsleiter inbegriffen“. Dawo: „Es ist die Sache wert, selbst dadurch etwas mehr sparen zu müssen“ und Schack ergänzt, „jeder Cent ist somit gut angelegt“.
Mit anderen Worten, Behringen/Sonneborn stellt keinen neuen Trainer ein – was die Zukunft der ersten Mannschaft angehe, wolle man Robert Sutor über Trainerausbildung soweit entwickeln, das er die Mannschaft einmal übernehmen kann, sagt Schack. Und Dawo geht noch weiter, denn Osmann und Dröge werden Trainerausbildung vor Ort durchführen und der Verein sei nicht abgeneigt, wenn auch das von anderen Vereinen angenommen würde. „Wir geben auch Spieler weg, warum sollten wir nicht auch hier fremde Trainer mit ausbilden lassen“.
Praktisch sieht das so aus, dass die beiden ab 1. September für 30 Stunden die Woche dem Verein zur Verfügung stehen. Am 20. April wird es zum Inhalt und zum Kennenlernen einen Termin mit Vorstand und Übungsleitern geben. Hier sollen die Wünsche geäußert werden, wo die beiden konkret helfen können. Auch die Schulen sollen einbezogen werden.
„Ich war zunächst überrascht von dem Angebot, finde es aber interessant, man kann etwas zurückgeben“, sagt Rainer Osmann, der sich auf die Aufgabe freut. „Keine Ziele mehr im Hochleistungssport, sondern mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, für uns ein neues Betätigungsfeld“, sagt Osmann.
Dabei schlägt der SV Town & Country einen neuen Weg ein, „unsere Sache ist langfristig angelegt, nach fünf bis sechs Jahren soll sich das vielleicht schon auszahlen“, so Dawo. Es sei also kein Weg, die erste Mannschaft in die Mitteldeutsche Liga zu führen, sondern ein gutes Vereinsleben und einen gesunden Unterbau entwickeln.
D-Jugendspieler Janik Hemleb kennt zwar Rainer Osmann und Thomas Dröge noch nicht, Er schießt auch fünf bis zehn Tore im Spiel, wie er verrät, „ich stelle mir aber vor, noch viel von beiden lernen zu können“.
H.-J. Kehr
Weitere Informationen: www.thueringer–allgemeine.de