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Glück für Ernestiner SV Gotha im Handball-Derby

14.12.2011

Handball-Thüringenliga: Das Derby zwischen dem Ernestiner SV und Behringen/Sonneborn endete für Gotha glücklich 25:24 (13:14).
Gotha. Für ein Derby ging es sehr fair zu im Thüringenliga-Handballspiel Ernestiner SV Gotha gegen Town & Country Behringen/Sonneborn, das am Ende der Tabellenführer knapp und glücklich mit 25:24 gewinnen konnte.
Die Partie in der gut besetzten Ernestiner-Sporthalle begann sehr ausgeglichen. Der offensiven Manndeckung der Gastgeber entgegneten die Sonneborner mit einem schnellen Umkehrspiel und setzten sich nach dem 4:4 mit ein paar Toren ab. "Unerklärliche Deckungslücken machten den Gegner das Spiel einfacher und besonders von Außen sind wir kläglich gescheitert", fasste am Ende Gothas Trainer Thomas Dietz die Ursachen zusammen. Oliver Behling dazu: "Durch den Ausfall von Thieme hat die eingespielte Deckung nicht funktioniert". "Das hätte der Tabellenführer aber locker wegstecken müssen, bei dem Kader und dazu noch im Heimspiel", entgegnete Sonneborns Trainer Hilmar Albrecht und bescheinigte seinen Männern eine gute Kampf- und Spielmoral, mit der sie verdient dem Primus in eigener Halle den Schneid abkauften. So lief vor allem Michael Laue von Rechtsaußen zu Hochform auf, Mirko Brachmann lieferte seine Rückraumtore in bekannt starker Manier. Nur Christopher Kohls kam diesmal nicht zum Zuge, denn da gab es einen Thomas Freytag im Tor, an dem er mehrfach scheiterte, lediglich auf zwei Außentreffer im gesamten Spiel kam. Aber auch sein Gegenüber Tobias Busch gab seiner Mannschaft Rückhalt und gemeinsam schafften die Gäste einen 14:10-Vorsprung (22.). Durch unkonzentriertes Agieren in der Gästeabwehr, aber auch durch mehr Kampfbereitschaft in den Gothaer Reihen, wurden beim 13:14 die Seiten gewechselt.
"Das gab uns den psychischen Knacks, den die Jungs nur schwer verdauten", sagte Trainer Albrecht. Gotha nutzte seine eingespielte Routine, die Sonneborner verloren ihren Faden, "bis zur 50. Minute war es nur noch Kampf und Krampf", schätzte ihr Trainer Albrecht ein. Dennoch, Sonneborn konnte nach dem 18:18 und 20:20 immer wieder ausgleichen. Dazu wurde Brachmann in Szene gesetzt, der aber immer stärker auch durch die Abwehr "weggenommen" wurde. "Das macht die Klasse eines Tabellenführers aus", brachte es Sandro Werner am Ende anerkennend auf den Punkt. Das nun ausgerechnet ein ehemaliger Sonneborner die entscheidenden Tore am Ende gegen seine ehemalige Mannschaft macht, ist bitter. Doch so ist Sport und Moratschke traf zum 25:23, nachdem Taubert seinen Außenangriff vergeigt und Brachmann den Anschluss geschafft hatte. Das 25:24 durch den ehemaligen Gothaer Spieler Falkenau war nur noch Kosmetik, die Zeit reichte nicht mehr für ein Unentschieden, was durchaus verdient gewesen war. So wurden die Sonneborner um den Lohn ihrer guten Arbeit gebracht, Gotha dagegen wurde seiner Favoritenrolle nicht so richtig gerecht. Wenn auch Thomas Dietz am Ende davon überzeugt war, das "die physische Leistung und ein Thomas Freytag im Tor die Eckpfeiler für den Gothaer Sieg gewesen waren, wo er nicht unrecht hat. Dietz aber auch den Sonnebornern für ihr beherztes Spiel ein Kompliment machte.
Als Herbstmeister will er sich dennoch nicht bezeichnen, denn ein Nachholspiel gegen Nordhausen steht erst im Januar an. Sonneborn will am Samstag gegen Schnellmannshausen in eigener Halle nun den entscheidenden Sieg nachholen, um den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren.

Ernestiner SV: Freytag, Scheerschmidt - Reif, Perner 2, Taubert 1, Westhues 4, Wandtke 2, Moratschke 6, Behling 5/2; Gewalt, Vukasinovic 5/2, Liedloff;
Behringen/Sonneborn: Busch, S. Schenk - Falkenau 5, Brachmann 9, Kohls 3/1, K. Albrecht 1, Ma. Stehmann 2, Laue 2, J. Ehrhardt 2, Mi. Stehmann, Hellmund, Schmandt;
Strafwürfe: 5/4 (5/4); Zeitstrafen: 4 (5).



Hans-Jürgen Kehr / 14.12.11 / TA

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Vukasinovic hier gegen Falkenau und Albrecht war zweimal als Siebenmeterschütze kurz vor Schluss vorentscheidend.
Foto: H.-Jürgen Kehr

Weitere Informationen: www.thueringer–allgemeine.de