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19.09.2011
Handball-Thüringenliga (Männer): SV Town & Country Behringen/Sonneborn besiegt den HSV Apolda mit 29:20. Trotz des Fehlens wichtiger Leistungsträger begeisterten die Hilmar-Schützlinge beim ersten Heimspiel.
Behringen. Thomas Blaß, Florian Schenk, Thomas Bretthauer und Andreas Münch verließen im Sommer die Mannschaft, teils aus gesundheitlichen, teils aus beruflichen Gründen. Drei dieser Handballer wurden vor dem ersten Heimspiel der Saison am Samstag mit viel Applaus verabschiedet.
Aber auch Konterläufer Christopher Kohls, Standardspezialist Mario Stehmann und Kreisläufer Sven Marx mussten erkrankt den Auftakt absagen. "Ausgerechnet gegen Apolda - hoffentlich lassen wir uns nicht abschießen." Trainer Hilmar Albrecht hatte nur zwei Feldwechselspieler zur Verfügung und wirkte deprimiert, zumal der Ligaauftakt in Hermsdorf mit 16:37 schon mächtig in die Hose ging.
Nun, auch ein Trainer kann sich irren: Der SV Town & Country Behringen/Sonneborn führte von der ersten Minute an, ließ die Favoriten nie näher als bis auf zwei Tore herankommen und gewann souverän mit 29:20 Toren.
Schon nach knapp zwei Minuten erzielte Neuzugang Benjamin Falkenau - er kam vom Ernestiner SV Gotha - sein erstes Tor für die Sonneborner in der Behringer Hainichhalle. Der 23-Jährige kämpfte vor allem am Kreis und kam noch zu vier weiteren Treffern.
Auch wenn Spielregisseur Mirko Brachmann immer mal am anfangs guten Keeper Nils Hübscher scheiterte, die Sonneborner waren nicht zu stoppen. Beim 7:3 zückte Apoldas Trainer Ralph Börmel entnervt die grüne Auszeitkarte.
Beim tollen Solo zum 9:4 (16.) zeigte Falkenau eine weitere Seite seines Könnens. Auch der frisch vermählte Karsten Albrecht - seine Braut Jana erhielt vor dem Spiel Fanschal und Blumen von der Mannschaft - war nur schwer zu halten und kam in Spiel auf sieben Treffer. Auch ein Torwartwechsel der Glockenstädter brachte keine Änderungen im Spielgeschehen, zumal auf Behringer Seite Tobias Busch tolle Paraden zeigte. Der 21-Jährige kehrte nach erfolgreichem Studium zu seinem Heimatverein zurück.
Trainer Hilmar Albrecht blieb auch in der Pause (15:10) noch Realist: "Hoffentlich reicht die Kraft bis zur 60. Minute."
Zwar wuchs der Vorsprung nach Wiederbeginn auf sieben Tore (19:12), aber dann sahen die Heimfans - am Samstag wegen des Sonneborner Oktoberfestes ausnahmsweise in bayerischer Tracht gekleidet - wirklich ein paar bange Minuten.
In den letzten zehn Minuten gelang den Gastgebern aber plötzlich alles. Albrecht traf auch von weit linksaußen, Torwart Busch parierte in Serie und Falkenau traf per lässigem Heber zum 28:20. Als dann der eingewechselte Sebastian Schenk prompt noch einen Siebenmeter vereitelte, standen die Dirndl-Trägerinnen auf den Bänken. Albrecht traf zum 29:20 und die Apoldaer verwarfen ihre letzten zwei Bälle.
"Die Mannschaft hat ihren Kopf auch nicht verloren, als es mal nicht rund lief", lobte Hilmar Albrecht. "Das wird heute noch ein langes Oktoberfest."
Behringen: Busch/Schenk - Falkenau (5), Brachmann (9/5), Schmandt, Sven Ehrhardt (2), Lars Hellmund, Albrecht (7), Laue (6), Häuptner. Siebenmeter: 5/5 3/4, Zeitstrafen: 7:8.
Dirk Bernkopf / 19.09.11 / TA
Der ehemalige Ernestiner Benjamin Falkenau (Mitte) hat sich bei den Sonnebornen offenbar gut eingelebt und zeigte gegen die Apoldaer Alexandru Berceanu und Torsten Dippmann (von links) keinen Respekt und kam zu fünf Torerfolgen. Foto: Dirk Bernkopf
Weitere Informationen: www.thueringer–allgemeine.de